Astronomiestunde für die neuen Fünftklässler

11.09.23 | Zuletzt aktualisiert am 08.01.24 14:24 Uhr

Caro kümmert sich

Astronomiestunde für die neuen Fünftklässler

Nachdem meine Astronomiestunde im „Caro kümmert sich“-Programm im letzten Schuljahr bei den Neuankömmlingen gut ankam, wollte ich auch in diesem Schuljahr wieder einen entsprechen­den Beitrag leisten. Mit Freude bereitete ich die Veranstaltungen vor, die an 2 Tagen für insgesamt 3 Gruppen stattfanden.

Aufbauend auf meine Erfahrungen im letzten Jahr habe ich von Anfang an die Schüler*innen in mein Programm mit eingebunden. Durch meine Frage, wer denn schon mal etwas mit Astronomie zu tun gehabt hätte, gab ich ihnen gleich zu Beginn die Möglichkeit, etwas von sich und ihren Bezug zum Thema zu erzählen. Aufgrund mehrerer Meldungen ließ ich im Stil einer kleinen Umfrage einige zu Wort kommen. Das sollte Berührungsängste abbauen, die aber – wie sich herausstellte – gar nicht vorhanden waren. Eine Schülerin teilte uns mit, dass sie schon mehrere Bücher über Astronomie gelesen hatte. Ein paar hatten von Eltern und Großeltern bereits Erkenntnisse erlangt; einige waren bereits in einem Planetarium.

Zu Beginn meiner Ausführungen erklärte ich den jungen Zuhörern den Unterschied zwischen „Astronomie“ und „Astrologie“ und was aus naturwissenschaftlicher Sicht von „Astrologie“ zu halten ist. Danach erklärte ich unser Sonnensystem und versuchte den Schüler*innen deutlich zu machen, dass wir es im Kosmos mit ganz anderen Größenverhältnissen, sowohl im Hinblick auf Entfernungen, auf die Größe der Objekte und auf Geschwindigkeiten, zu tun haben.  Durch einige Schätzfragen meinerseits konnte ich die Teilnehmer auch bei diesem Thema mit einbinden. Ein maßstabsgetreues Modell, bei dem die Erde ein Stecknadelkopf und die Sonne eine Kugel mit einem Durchmesser von 12 cm in einem Abstand von 12,5 m war, rundete das Ganze ab.

Wie bei meinen öffentlichen Vorträgen, habe ich auch hier den Schüler*innen dargelegt, dass Astronomie eine Menge mit uns selbst zu tun hat. Schließlich werden die Atome, aus welchen unser eigener Körper besteht, in nuklearen Prozessen im Inneren der Sterne erbrütet und mittels Supernovae im interstellaren Medium verteilt.  Ohne diesen Mechanismus hätte es uns in diesem Universum nie gegeben.

Ein Highlight für die Fünftklässler war auch in diesem Jahr wieder ein animiertes Video, das die Entstehung der Erde und des Mondes innerhalb der präsolaren Gas- und Staubwolke vor 4,6 Milliarden Jahren zeigt. In diesem Kontext ging ich auch auf die Erdgeschichte und die Evolution des Lebens auf der Erde ein. Daraufhin stellte eine Schülerin aus der letzten Gruppe die Frage „Hat das nicht alles Gott gemacht?“. Ihr entgegnete ich, dass der christliche Glaube und unsere naturwissenschaftlichen Erkenntnisse durchaus keinen Widerspruch darstellen. Die „Schöpfung“ ist schließlich viel genialer gemacht als viele glauben, bzw. meinen, aus den überlieferten Schriften herausinterpretieren zu müssen.

Während des gesamten Vortrags stellten die Caro-Neulinge eine Vielzahl von Fragen (manche passten nicht immer 100%ig zum Kontext) und adressierten ihre Anmerkungen.  Ich musste aufpassen, im Kreuzfeuer ihrer Fragen und Kommentare nicht völlig meinen „roten Faden“ zu verlieren. Auffällig war dabei, dass die Fünftklässler ein bestimmtes Thema, das ich nur ganz am Rande erwähnte, immer wieder auf den Tisch brachten, nämlich „Schwarze Löcher“. Das schien die jungen Zuhörer ganz besonders zu faszinieren. So blieb mir nichts anderes übrig, als darauf einzugehen und auch subtile Effekte, wie z.B. extreme Zeitdilatation, Gezeitenkräfte etc. zu erklären.

Am Ende war ich auch dieses Mal wieder überwältigt von dem Interesse und dem Engagement dieser jungen Menschen.